Glücksspiel als Problemlösung in Zypern

Glücksspiel in ZypernBisher konnten die Spieler aus dem nicht türkischen Teil Zyperns zum Zocken die anderen Hälfte des Landes besuchen, damit soll nach dem Präsidenten Anastasiades nun jedoch Schluss sein. Die Zocker sollen in Zukunft ihre Gelder lieber im eigenen Teil des Landes verprassen, damit die Gelder letztlich dem Staat zu Gute kommen.

Daher sollen nun im Süden Zyperns staatliche Casinos eröffnet werden, damit die einheimischen Zocker ihre Gelder direkt vor Ort lassen können und auch dem europäischen Teil Zyperns die Möglichkeit des Aufschwungs bieten. Eine Art Kräftemessen, nachdem die Türkei grundsätzlich auf erfolgreiche Jahre des Aufschwungs zurückblicken kann und der europäische Teil Zyperns jedoch in den vergangenen Jahren mehr und mehr unter der Krise zu leiden hatte.

Im Norden Zyperns ist Glücksspiel schon lange eine Einnahmequelle. Hier tragen jedoch auch die Spieler aus dem Süden ihre Gelder hin, womit nach dem Präsidenten in Zukunft Schluss sein soll. Im Norden Zyperns gelten 100 Millionen Euro jährlich als Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel. Hiervon will auch der Süden in Zukunft einen Teil abhaben, trotzdem die orthodoxe Kirche im Süden bisher immer als vehementer Gegner in Bezug auf die Errichtung von Spielcasinos aufgetreten ist.

Den Kampf innerhalb eines Landes gibt es in Zypern schon lange. Während im Norden das eine vorhanden ist, fehlt wiederum das andere im Süden. Im Norden Zyperns, auf der türkischen Seite des Landes, gibt es beispielsweise kein Fastfood Restaurant Mc Donalds, warum die Jugendlichen, die dort gerne einen Burger essen möchten, in den Süden einreisen müssen. Es erinnert an die Zeiten der Mauer in Deutschland. Dennoch scheint derzeit kein Weg in Sicht zu sein, um das Land näher zusammen zu bringen. Eher im Gegenteil, mit dem Bau von Spielcasinos im Süden, wolle man die Bevölkerung des Südens nun davon abhalten, zum Spielen in den Nordteil des Landes zu gehen.

Während das gespaltene Land sich weiterhin im Streit befinden zu scheint, wurde dennoch ein einheitliches Sparparket für Zypern ausgearbeitet, welches folgende Regelungen beinhalten soll: Staatsbedienstete sollen zwischen 6,5 und 12,5 weniger Gehalt bekommen, die Pensionen sollen insgesamt um drei Prozent gekürzt werden, zusätzliche Immobiliensteuern in Höhe von etwa 70 Millionen Euro, Erhöhung der Untenehmenssteuer um 2,5 Prozent, Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozent, Erhöhung der Steuern bei Tabak, Alkohol und Treibstoffen und Verschlankung des Staates durch Privatisierungen. Auch die Bankkunden der Bank of Cyprus mussten nun enorme Verluste hinnehmen, zumindest diejenigen die ein Vermögen über 100.000 Euro auf der Bank zu liegen haben bzw. hatten.